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PRESSEMITTEILUNGEN & AKTUELLES

Über ein ambitioniertes kammermusikalisches Projekt auf der Insel Rügen

spricht Margarete Schwind mit Catalin Serban, dem Künstlerischen Leiter des Festivals

Catalin Serban, Berlin
Catalin Serban, Berlin

Lieber Catalin Serban, Sie organisieren für den Förderverein Konzertleben e.V. zum dritten Mal ein Festival auf der Insel Rügen. Sie nennen es „Spielende Insel“ - ein wunderschöner Titel. Was meinen Sie damit?


Der Titel unseres Festivals soll eine Insel suggerieren, auf der eine Oase der Freude mit bereichernden musikalischen Begegnungen entsteht; natürlich auch eine gewisse Leichtigkeit und Sorglosigkeit, die einem helfen sollen, den stressigen und inzwischen so komplizierten Alltagsbelastungen zu entfliehen. Die Insel Rügen mit ihrer atemberaubenden Natur bietet ja die perfekte Kulisse dafür.


Und wer bespielt die Spielende Insel?


Es sind hervorragende erfahrene und auch sehr junge Musikerinnen und Musiker eingeladen.


War das von Anfang an Ihr Konzept?


Der Verein Konzertleben hat schon im Jahr 2021 die Konzertserie „Herbststimmungen“ auf Rügen organisiert. Ich hatte die wunderbare Möglichkeit ab 2022 zwei Reihen der „Spielenden Insel“ zu initiieren und zu gestalten, im Spätsommer 2023 geht es weiter…

Die Idee war während der Pandemie entstanden, um Musiker*innen einen Rahmen zu verschaffen sich zu präsentieren und auch finanzielle Unterstützung zu bekommen. Das Konzept beinhaltete von Anfang an das Miteinbeziehen von sehr guten Studierenden von Musikhochschulen, die durch das gemeinsame Musizieren mit erfahrenen Musiker*innen neues Repertoire und Erfahrungen sammeln können.


Was ist 2023 neu?


Wir werden dieses Jahr im wunderbaren Hotel Badehaus Goor wohnen und teilweise dort auch proben und natürlich im sehr schönem Theater Putbus spielen und proben, das unsere Haupt-Konzertstätte sein wird. Konzerte im Badehaus Goor und im Schloss Ralswiek sind eine Neuigkeit und wir freuen uns darauf und sind sehr dankbar für die Unterstützung von Raulff Hotels Rügen.


Und wer ist im Spätsommer dabei?

Es ist ein ziemlich junges Team von tollen Musiker*innen, die schon viele Preise und international aufstrebende Karrieren vorweisen: Die Geigerin Veriko Tchumburidze, Gewinnerin des Wieniawski Wettbewerbs, der Geiger Seiji Okamoto, Gewinner des ARD Wettbewerbs, die Bratschistinnen Karolina Errera und Nilay Özdemir, die Cellistin Ella van Poucke und der Cellist Bryan Cheng, die auch solististisch viel unterwegs sind, der bekannte Pianist Mario Häring und der Oboist Max Vogler, der schon so jung als Solo-Oboist an der Deutschen Oper spielt und eine talentierte Studentin, die Geigerin Sofiko Tchmuburidze.


Das hört sich sehr international an?


Ja. Die Musiker*innen kommen aus den Niederlanden, Russland, Georgien, Rumänien, der Türkei, aus Kanada, Japan und Deutschland.

So vielfältig wie die Herkunft ist auch das Programm, das damit ein breites Publikum anspricht.


Und was ist am diesjährigen Programm besonders?


Neben berühmten romantischen Kompositionen wie dem ersten Klavierquartett von Johannes Brahms, dem Klavierquintett von Antonin Dvorak oder dem Trio Élégiaque von Sergej Rachmaninow, werden auch seltener gespielte Werke der Romantik und Moderne der Komponistinnen Lili Boulanger, Rebecca Clarke, Kaija Saariaho und Michaela Catranis zu hören sein. Die musikalische Reise führt unter anderem in die Wiener Klassik und bringt wunderbar kontrastierende Werke für Oboe aus dem Barock und der Moderne zu Gehör.


Programmdetails stehen schon online: konzertleben.de/spielende-insel

Und Karten können dort auch schon reserviert werden.


Catalin Serban, Sie haben schöne Titel für Ihre Konzerte gewählt, können Sie uns erklären, was es damit auf sich hat?


Die italienischen und französischen musikalischen Bezeichnungen, die in den Konzerttiteln vorkommen, sind ja vielen bekannt. Sie sollten auf „spielerische“ Art einen Bogen über das ganze Programm spannen und auf die darin enthaltenden Stimmungen neugierig machen:

Nobile, Furioso, Amoroso, Teneramente (zärtlich), Dolce, die das Programm vor dem Hintergrund des jeweiligen Spielortes charakterisieren.

Aubade au Chateau ist ein morgendliches Ständchen zu dem wir die Besucher auf Schloß Ralswiek begrüßen. Den Abschluss bildet dann das Finale – „Gioccoso und appassionato“, also spielerisch und leidenschaftlich – das ist ja das Grundthema unserer „Spielenden Insel“. Der „Prolog“ ist unser Auftaktkonzert und die „Ouvertüre“ das große Eröffnungskonzert.


Die Spielende Insel ist fast jeden Tag woanders. Wo locken Sie uns hin?


Wie ich schon erwähnt habe sind wir zu unserer großen Freude wieder im klassizistischen Theater in Putbus zu Gast. Außerdem treten wir wieder in der "Kunstscheune und Gut Vaschvitz" in Trent, ganz im Nordwesten der Insel, auf, diesmal mit einem Lesungskonzert über den „Beziehungszauber“ zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms, der sich vielleicht wirklich auf Rügen entzündet hat. Wir Künstler dürfen in diesem Jahr im Hotel Badehaus Goor wohnen; natürlich geben wir dort auch ein Konzert. Einen eleganten Konzertsaal hat das Hotel Schloss Ralswiek – auch, darauf freuen wir uns wieder sehr. Und gespannt sind wir auf die Klinikumskirche in Stralsund, wo wir Dank der Vermittlung von Friederike Fechner unseren „Prolog“ im Rahmen der dort etablierten Konzertreihe spielen dürfen.


Das Projekt „Spielende Insel“ wird von verschiedenen Institutionen finanziell gefördert. Es soll die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Region stärken. Wie geht das?


Der Förderverein Konzertleben e.V. hat ganz unterschiedliche Spielorte auf der Insel ausgewählt. Damit kommt die Musik zu den Menschen. Überall wird sie ja anders erlebt und wahrgenommen – und damit erscheinen auch die Orte in neuem, besonderen Licht.

Schlussendlich erinnern wir spielend an Dichter und Komponisten, die auf Rügen aktiv sind und waren. Dazu trägt die Rüganerin Christin Liedtke Texte von Rainhard Piechocki vor, der über die Insel und die Musik geforscht und veröffentlicht hat.


Sie kommen ja aus Berlin – wie sieht es mit dem Regionalen Support aus?


Wir sind unendlich dankbar für Hilfen von allen Seiten:

Das Team von Rügen-Druck Putbus mit seinem Geschäftsführer Jürgen Hinze und dem Produktionsleiter Christoph Gebler sind an unserer Seite, die Graphikerin Christin Liedke, das Autohaus Eggert, die Bäckerei Peters. Dietmar Gebert öffnet uns seine Kunstscheune Vaschvitz, das Ambiente dort ein besonderes Vergnügen.


In diesem Jahr lässt uns der Inhaber der Raulff-Hotels, Hannes von Kroge in seinen beiden Hotels wohnen, proben und auftreten – wir freuen uns darauf.


Nicht zuletzt ist das Theater Pubus für uns ein zentraler Ankerpunkt. Theaterdirektor Peter Gestwa hat uns in den vergangen drei Jahren schon sehr geholfen. Wir hoffen, dass wir auch in den nächsten Jahren die „Spielende Insel“ dort als festen Programmpunkt etablieren können.


Alle Welt spricht heute von Nachhaltigkeit. Gibt es sowas für die Musik, Herr Serban?


Ja, die „Spielende Insel“ hat nicht nur für die Musiker*innen einen hoffentlich nachhaltigen Effekt, indem sie Verbindungen untereinander durch das gemeinsame Erarbeiten neuer Programme intensiviert. Das Zusammenspiel erlaubt und befördert die Vernetzung der Musiker*innen, neue Projektideen entstehen.


Auch mit Hilfe des Vereins Konzertleben e.V., dem wir die „Spielende Insel“ zu verdanken haben, ist aus dem Repertoire des letzten Festivals eine CD entstanden, die im Oktober beim Label "Naxos" erscheint wird - eine gute Sache für uns Musiker*innen – und für die Buchhandlungen auf der Insel ein interessantes „regionales“ Produkt.


Herr Serban, die „Spielende Insel“ ist besonders, weil….


sie durch ein hohes internationales Niveau und ein mitreissendes Programm mit einer jungen enthusiastischen Truppe und der wunderbaren Natur Rügens ein einzigartiges musikalisches Erlebnis ergibt.


Dann wünsche ich viel Erfolg und Spielfreude! Danke für das Gespräch.


(Abdruck auch in Teilen honorarfrei. Foto Copyright Neda Navaee)

Zum zweiten Mal hat der Förderverein Konzertleben e.V. mit hochrangigen Kammermusikern rund um das renommierte Morpheus Streichtrio vom 7. April bis zum 10. April 2023 zum Inselfrühling nach Rügen eingeladen.

Musik spielt beim Osterfest die tragende Rolle. Die fünf Konzerte waren mit musikalischen Ostergottesdiensten verschwistert. Nach einem ernsten Passionswerk von Haydn brilliert die Musik mit Werken der wahren Lebens- und Auferstehungsfreude, die zugleich das Erwachen und Aufblühen der Natur im Frühling feiern: Werke von Beethoven, Debussy, Dvorak, Mozart, Piazzolla, Rossini und Villa-Lobos.


​Das Morpheus Streichtrio legte den Schwerpunkt auf Querflöte und Kontrabass und musiziert mit drei jungen Musikern, die bereits durch zahlreiche Preise und Förderungen geehrt wurden:

Alexandra Forstner (Querflöte), geboren in Bamberg, erhielt Flötenunterricht bei Marcos Fregnani-Martins und Bernadette Liebl, wurde 2015 Jungstudentin von Anne-Cathérine Heinzmann an der HfM Nürnberg, 2018 von Andrea Lieberknecht an der Hochschule für Musik und Theater München, wo sie dann auch ab 2019 studierte. Weitere Inspirationen erhielt sie u.a. von Daniela Koch, Karl-Heinz Schütz und Sophie Cherrier. Sie spielte im Bundesjugendorchester, gewann u.a. erste Bundespreise im Wettbewerb Jugend musiziert mit höchstmöglicher Punktzahl, einem Sonderpreis der Stiftung Musikleben, erhielt 2015 den ersten Preis im AZUMI Flute Contest und 2018 den dritten im bundesweiten Lions-Club Wettbewerb in Leipzig. Alexandra Forstner wurde 2019 von der Stiftung Jugend musiziert Niedersachsen zum Meisterkurs „Epoche f international“ des Ensemble Modern eingeladen, erspielte sich 2021 ein Stipendium im Deutschen Musikwettbewerb und wurde in dessen Konzertförderung aufgenommen. Seit 2022 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, Praktikatin beim SWR und Akademistin des Orchesters des Bayerischen Rundfunks. Ihr Ensemble Quinton gewann den Erftclassics Award der Klaus-Geske-Stiftung sowie ein Stipendium der Villa Musica.

Knut Hanßen (Klavier) wird wegen seines wachen Spiels gepaart mit klarer Authentizität weithin geschätzt. Als gefragter Musiker bereichert er sowohl die Bühnen in Deutschland, u.a. beim Beethovenfest Bonn, im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, beim Euregio Musikfestival, beim Mozartfest Würzburg, bei den Bad Homburger Schlosskonzerten oder in Konzertreihen wie „Best of NRW“, als auch im europäischen Ausland wie in Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Litauen, den Niederlanden, Österreich, Rumänien, der Schweiz sowie in den USA. Er konzertierte mit Klangkörpern wie der Philharmonie Südwestfalen, dem TfN-Orchester Hildesheim, dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau, den Münchner Symphonikern, der Westdeutschen Sinfonia, der Norddeutschen Philharmonie Rostock oder dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Kammermusikalisch musizierte er u.a. mit Gregory Ahss, Boris Garlitsky, Leonid Gorokhov, Sophia Jaffé, Elisabeth Kufferath, Jens Peter Maintz, Sarah McElravy, Julian Rachlin, Guido Schiefen und Troels Svane. Live-Mitschnitte mit ihm wurden u.a. von der Deutschen Welle, dem SWR oder der YLE produziert. Preise in zahlreichen Wettbewerben wie dem Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb, dem Jeunesses International Piano Competition Dinu Lipatti Bukarest, dem Karlrobert-Kreiten-Klavierwettbewerb oder dem James Mottram International Piano Competition in Manchester ergänzen seine musikalische Laufbahn ebenso wie der Brüser Berger Musikpreis und Sonderpreise wie der Bach-Sonderpreis beim International Piano Competition Rina Sala Gallo in Monza oder der „Tastensurfer“-Publikumspreis der Klaviertage Unterelbe. Im August 2021 wurde er in die Konzertförderung des Deutschen Musikwettbewerbs aufgenommen und erhielt darüber hinaus den Förderpreis der Carl Bechstein Stiftung. Die Bürger für Beethoven zeichneten ihn 2021 als Träger des renommierten Beethoven-Rings aus. Zusammen mit seiner Partnerin Séverine Kim bildet Knut Hanßen nicht nur das Klavierduo Kim & Hanßen, welches seit 2020 von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung unterstützt wird, sondern auch die künstlerische Leitung für die „Celler Sommerkonzerte“ und die „Konzertwoche Wolfsburg“. Er ist Stipendiat der Villa Musica Rheinland-Pfalz und wurde durch die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Studienstiftung des deutschen Volkes, Yehudi Menuhin Live Music Now Köln e.V. sowie den Kölner Richard-Wagner-Verband gefördert. Durch die Köhler-Osbahr-Stiftung und die Fasel-Stiftung in Kooperation mit der litauischen Rostropovich-Stiftung ist er regelmäßig zu Gast in Litauen. Er engagiert sich für den musikalischen Nachwuchs im Projekt „Rhapsody in School“, welches von Lars Vogt initiiert wurde. Seine Ausbildung für Klavier erhielt Knut Hanßen bei Sheila Arnold, Thomas Leander und Wolfram Schmitt-Leonardy. Weiterhin absolvierte er ein Studium für Orchesterdirigieren bei Marcus Bosch, Alexander Liebreich und Bruno Weil. Impulse für seine künstlerische Entwicklung erhielt er auf Meisterkursen von u.a. Kristian Bezuidenhout, Bernd Goetzke, Karl-Heinz Kämmerling, Lars Vogt und William Youn. Er ist Lehrbeauftragter für Kammermusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim.

Ningwei Guo (Kontrabaß)wurde 1998 in Shanxi (China) geboren. In seiner Grundschule gab es nur eine Blaskapelle und so sah er erst mit zehn Jahren, als ihn seine Eltern in ein Musikinstrumentengeschäft mitnahmen, hinter einem Dutzend Guzheng den ersten Kontrabass seines Leben. Er war beeindruckt und die Familie überzeugt, dieses Instrument werde ihm ein großes Gefühl der Sicherheit vermitteln. Da er sich bei Basketball und Badminton oft die Arme und Handgelenke verletzte, ging es erst mit sechzehn Jahren so richtig los als ihm klar wurde, wieviel ihm die Musik und die positiven Gefühle bedeuten, die sie bei den Menschen um ihn herum auslöst. Er beschloss, Kontrabass zu studieren und begann damit 2016 am Konservatorium für Musik in Xi'an bei Xia Yang. In dieser Zeit trat er in vielen Konzerten mit dem Xi'an Symphony Orchestra und dem Shaanxi Philharmonic Orchestra auf und erhielt im achten Semester eine Tutti-Stelle im Xi'an Symphony Orchestra. Ningwei Guo hat Meisterkurse von Miloslav Jelinek, Daxun Zhang, Frank Thönes, Yuval Atlas und anderen besucht und 2022 sein Aufbaustudium bei Prof. Silvio Dalla Torre an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock begonnen, wo er regelmässig Konzerte organisiert und am 30. November 2022 ein Solokonzert gab.


Das Morpheus Streichtrio wurde 2017 gegründet und vereint drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. MinJung Kang (Violine), Miguel Ángel Lucas (Viola) und Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello) haben all das gemein, was schon hunderte Male in Biographien geschrieben wurde: Wettbewerbserfolge, Zusammenarbeit mit Top-Instrumentalisten, internationale Konzertbühnen. Vor allem aber, und das muss die erste Motivation für jeden sein, der ein solch abenteuerliches Leben wagt, teilen sie eine tiefe Faszination für Musik. Mehr auf www.morpheus-ensemble.de


Uwe Hirth Schmidt hat nicht nur die künstlerische Leitung übernommen, sondern auch ein wohl-ausgewogenes Programm zusammengestellt, das - wie bewährt - im Rahmen einer Akademiewoche in der Kunstscheune in Vaschvitz erarbeitet werden konnte. Dank sei an dieser Stelle noch einmal Dietmar Gebert und seiner Tochter Camilla Gebert-Schröder.


Schauplatz der Konzerte waren wieder das originelle historische Theater in Putbus und die Kunstscheune Vaschvitz. Neue Spielorte sind das historische Badehaus Goor und Schloss Ralswiek, wo Musik und Kulinarik sich verbinden.


Ohne Sponsoren und Helfer würden auch die Osterkonzert nicht möglich sein. Margarete Schwind (SchwindKommunikation) sei Dank für die Pressearbeit, die unermüdliche Beratung in allen Dingen.


Das Theater Putbus ist unser Dreh- und Angelpunkt auf Rügen. Dank sei dem Theaterdirektor Peter Gestwa – der uns nach den Konzerten noch bewirtet hat. Dank aber auch an Ines Gebler – die gute Seele des Theaters, die uns die Logistik erleichtert und immer ein offenes Ohr hat.


Was wären wir ohne das Team von Rügen-Druck. Jürgen Hinze ermöglicht uns Artikel in vielen Rügen-Publikationen - und hat die Verteilung von 20.000 Flyern und etlichen Plakaten über die Insel organisiert. DANKE !


Frau Christin Liedke hat unsere Flyer, Plakate und Aufsteller konzipiert und mit frischem Osterdesign versehen. Zudem schreibt sie die schönen Artikel in Rügen-Aktuell uvw.


Herr Christoph Gebler hat uns mit seinen wunderbaren Photographien bei den Konzerten tolles Material an die Hand gegeben.

In diesem Jahr konnten wir eine wunderbare Hotelpartnerschaft mit den Raulff Hotels beginnen. Der Hoteldirektor und Inhaber Hannes von Krooge hat uns zwei Konzerte in seinen Häusern ermöglicht. Es macht Spass mit ihm neue Konzepte zu überlegen Musik auf die Insel und an wunderbare Spielorte zu bringen.

Der NDR hat uns in seine NDR Kulturförderung übernommen. Mit einem kurzen Bericht von unseren Proben auf Gut Vaschvitz wurden die Konzerte im Radio und Fernsehen angekündigt. Dank sei hier Moritz Schröder für seine Reportage mit Witz und Charme.

Finanzielle Förderung haben wir von der Ehrenamtstiftung Mecklenburg Vorpommern erhalten, sowie aus dem Vorpommern Fond, vom Landkreis Rügen.


Im folgenden einige Erläuterungen zum Programm unserer diesjährigen Osterkonzerte, die auch auf unserer Homepage nachzulesen sind.


Beginnen wir mit den beiden Karfreitagsgottsdiensten in der Kirche in Sellin und in Altenkirchen. Die Ausführungen Uwe Hirth Schmidt´s zeichnen ein wenig von der Existenzialität der Musik nach.

Die Osterkonzerte selbst begannen am 8.4. im Theater Putbus, gefolgt von einem Konzert mit Osterempfang im der Kunstscheune in Vaschvitz am 9.4. (Ostersonntag) und einem abendlichen Konzerte im schönen weissen Saal des Schlosses Ralswiek.



Am Ostermontag (9.4.) spielten die Musiker ein Konzert nach dem Osterbrunch im Badehaus Goor. Den Abschluß der diesjährigen Osterkonzerte bildete wieder ein Konzert im schönen Theater in Putbus.

Der Kritiker Ekkehard Ochs schreibt in seinem Artikel in der Ostseezeitung vom 11.04. 2023:

„……Musik in vielen meist unterhaltsamen Facetten, erfreulich zu hören und unbedingte Bereicherung! Und es gab Interpreten, die nicht nur ihr Hand- werk beherrschten, sondern musikalisch gestalterisch wie musikantisch spielfreudig – zwei Seiten einer Medaille! – überzeugen konnten. Bleibt, dem Veranstalter, der schon jetzt zur Konzertreihe „Spielende Insel“ im Spätsommer einlädt (30. August bis 3. September), weiterhin ein glückliches Händchen für seine Projekte zu wünschen.

Folgende Werke waren während der Osterkonzerte zu hören, die Ausführungen von Uwe Hirth-Schmidt charakterisieren Komponisten und Werke:

  • Beethoven Streichtrio Op.9.1 G-Dur

  • Debussy „Six Épigraphes Antiques“ für Flöte & Streichtrio

  • Debussy „Syrinx“ für Flöte solo

  • Dvořák Terzetto für Steichtrio

  • Händel-Halvorsen „Passacaglia“ für Violine & Viola

  • Mozart Quartett D-Dur für Flöte & Streichtrio

  • Rossini Streichquartett in der seltenen Besetzung Streichtrio & Bass

  • Rossini Duett für Cello & Bass

  • Piazzolla „Kicho“ für Bass & Klavier

  • Schubert „Forellen“-Quintett für Klavier & Streichtrio & Bass

  • Villa-Lobos „Assobio a Jato“ für Flöte & Cello

Ludwig van Beethoven (1770-1827), schrulliger Philanthrop, ewiger Hoffnungsträger

Mancher Komponist brachte es innerhalb von Grenzen und Konventionen zur Vollkommenheit. Beethoven anerkannte Grenzen oder Konventionen weder bei sich noch anderen. Erstere waren für ihn dazu da, überwunden zu werden, letztere zur Sektion, um daraus Neues zu schaffen. Seine Streichtrios sind ein gutes Beispiel dafür, wie er aus dem Material der Wiener Klassik schöpft und auf das Nötigste reduziert. Für ihn ist im Trio das Quartett nicht beschnitten sondern um eine Füllstimme erleichtert - Wesentlicheres dadurch hörbarer gemacht. Opus 9.1 befindet sich genau in der Mitte dieser Schaffensperiode, bevor er doch zum Quartett übergeht, um auch dann ein Instrument weniger spielen zu lassen und das Innerste quasi zu plastinieren. Man kann das erste Adagio-Allegro dieses Werks mit "Fragen an G-Dur" übertiteln. Schon nach wenigen Takten Vorstellung der Tonart beginnt das "aha, wen haben wir denn da?". Er macht auch nicht mit viel Gewese um den Sonatenhauptsatz, die durchbrochene musikalische Arbeit interessiert ihn sofort, ebenso der Besuch von und der Bruch mit Tonarten, zu denen er statt durch harmonische Verwandtschaft mit fast Reger'schen Brechstange Zugang verschafft. Zuhause darf man sich wieder bei den mittleren Sätzen fühlen. Einem Beethoven-seligen Adagio, welches den Zuhörer in seinem eigenen Schatten- und Hoffnungs-Spiegelkabinett reflektieren lässt, folgt ein in Humor und Sticheleien an Haydn angelehntes Scherzo, der ja auch gerne die Erwartungen des erlauchten Zuhörers an Recréation durch störende musikalische Rufe torpedierte. Beethoven tut das durch gleich zwei Zwischentrios, die er immer wieder scheitern und somit den Musikfluss abbrechen lässt. Das gestresste Finale könnte das Bild von einem getriebenen Beethoven erwecken, der zwischen Notwendigkeiten wie dem Beschaffen der Miete, dem Beliefern des Verlegers, der unmöglichen Konzentration auf Schreiben und Üben im Presto in seiner Wohnung umher rennt und dabei das ein oder andere Ding zu Bruch gehen lässt. Streichtrio G-Dur Op.9 Nr.1 1 Adagio - Allegro con brio 2 Adagio, ma non tanto, e cantabile 3 Scherzo. Allegro 4 Presto


Claude Debussy (1862-1918), Expressionist, Modernist, progressiver Romantiker

Natürlich war auch Debussy ein Kind seiner Zeit und ein Schüler seiner Vorfahren. Trotzdem findet man bei wenigen Komponisten einen derart eigenen und doch natürlichen Stil, seine Musik wirkt wie neu erfunden. Auch wenn sie manchmal distanziert und betrachtend wirken mag, offenbart sie doch eine tiefe Liebe zu den Dingen, über die er schrieb. “La musique commence là où s’arrête le pouvoir des mots”. "Le Syrinx" L.129 (1913), von griechischer Mythologie inspiriert, war ursprünglich als Bühnenmusik für ein Gedicht von Gabriel Mourey gedacht, wurde aber für Flöte veröffentlicht und ist deren bedeutendstes Werk der expressionistischen Moderne. Die Nymphe Syrinx verwandelte sich in eine Flöte aus Schilfrohr, um dem Gott Pan zu entkommen. "Six Épigraphes Antiques" L.131 (1914), Vertonungen fiktionaler altertümlicher Inschriften, für vier Hände geschrieben, erklingen heute mit Flöte & Streichtrio. Inspiriert von den Gedichten "Les Chansons de Bilitis" seines Freundes Pierre Louÿs, die er bereits 1901 vertonte, abstrahiert er in Aneignung von nie Dagewesenem, frei Erfundenem, schon Louÿs hatte die Übersetzung vorgenannter Gedichte aus antiker Vorlage selbst erfabuliert. Ob Debussy eine weitere Abwandlung fantasierte, weil ihn die Idee faszinierte, schon Geistgeborenes noch weiter abzuleiten? Ein expressionistisches Meisterwerk über Dinge, die sich der Niederschrift zu entziehen versuchen. 1 Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été (an Pan, den Gott des Sommerwindes) 2 Pour un tombeau sans nom (einem namenlosen Grab) 3 Pour que la nuit soit propice (daß die Nacht gnädig sei) 4 Pour la danseuse aux crotales (einer Handglockentänzerin) 5 Pour l'égyptienne (einer Ägypterin) 6 Pour remercier la pluie au matin (Dank einem Morgenregen)


Antonín Leopold Dvořák (1841-1904), heimatverliebtes und weltoffenes Melodiengenie

Sich von der Musik anderer inspirieren lassen und durch die eigene zu inspirieren, das hat Dvořák zu einer unumstrittenen Größe der Musikgeschichte werden lassen. Sein Reichtum an Ideen speiste sich aus dem tschechischem Liedgut ebenso wie aus allem, was durch die mittlerweile ferneren Reisen möglich geworden war. Er hat nicht nur die amerikanische Musik aufgesogen und beeinflusst, sondern sich ganz allgemein zum katalytisches Vorbild für kommende Generationen gemacht, indem er, lange bevor Urheberrecht und kulturelle Aneignung ein Thema wurden, aus den Vollen schöpfend alle bereicherte. Das Terzetto Op.74 (1887) ist neben den Miniaturen Op.75a die herausragendste Komposition für diese nicht unproblematische Besetzung mit zwei Violinen und Bratsche. Dvořák konnte aber für jede Besetzung und jeden Musiker komponieren, er war frei von Könnens- und Standesdünkel. Und so erklärte er auch seinem Verleger Simrock, daß er beim Fertigen dieser kleinen Kammermusik eine ebenso sehr Freude empfinde wie beim Schreiben einer großen Sinfonie. Hier hören eine Version mit Violine, einem Violine spielen Bratscher und einem Bratsche imitierenden Cellisten, das hätte ihm bestimmt gefallen. Terzetto Op.74 C-Dur für zwei Violinen und Viola 1 Introduzione. Allegro ma non troppo 2 Larghetto 3 Scherzo. Vivace 4 Thema con Variazioni. Poco Adagio


Johan Halvorsen (1864-1935), Schöpfer eines soliden Evergreens

Manchmal sind Biographien so reich, daß es schwer ist, sich auf ein Gebiet festzulegen oder sie gar zusammenzufassen. Bei Halvorsen ist das etwas anders, er war, vereinfacht gesagt, zuerst Geiger, dann Kapellmeister und schließlich Komponist, alles in einem sehr unaufgeregtem Rahmen. Wofür die Musiker ihm sehr dankbar sind, ist seine Passacaglia im Stile Händels, die auch ihren Schöpfer vielleicht am Besten charakterisiert. Das Stück ist äußerst wirkungsvoll, sehr gut gearbeitet, schenkt großen Spielspaß, läßt sich je nach Auswahl der Variationen von klein bis groß dem jeweiligen Virtuositäts-Stand entsprechend wunderbar spielen und begleitet daher so manchen Künstler eine Leben lang. Zudem ist sie, geschrieben für Violine und Viola, auch auf viele andere Instrumente adaptierbar. Wenn man nach Anekdoten über Halvorsen sucht, findet man kleine Geschichten, in denen von einer geretteten Katze, einer Konzertunterbrechung durch einen kollektiven Lachanfall wegen des Dirigierens mit verlorener Stockspitze und ähnlichem die Rede ist. Herauszuheben wäre noch die erhellende Erzählung, daß das Publikum einmal bei einem seiner Kompositionen mitsang, obschon sie in dem Moment uraufgeführt wurde. Passacalia für Violine & Viola (1893) 1 Largamente (Thema & Variation) 2 Con agilitá (2.-7. Variation) 3 Andante (8.-13. Variation) 4 Molto energico (14. Variation) 5 Allegro con fuoco (finale Variation)


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), melancholischer Kindskopf und Satiriker

Man kann und soll nicht alles ernst nehmen, was Mozart zu Papier brachte, vor allem wenn es um Worte geht. Seine Flötenquartette sind dafür das beste Beispiel, behauptete er doch als Ausrede für das zögerliche Liefern der Auftragswerke, daß es im schwer falle für ein Instrument zu schreiben, gegen das er eine Abneigung habe. Der wahre Grund für seine Schreibblockade hieß aber wohl Aloisia Weber. Den Gegenbeweis liefert denn Mozart im Stück selber, denn es reiht sich ebenbürtig in seine andere konzertante Kammermusik ein. Der Kopfsatz "Allegro aperto" beginnt mit einer majestätischen Einleitung, die die Flöte übernimmt. Das Thema wird in verschiedenen Variationen präsentiert und mit schnellen Läufen und wechselnden Rhythmen verziert. Eine kurze Kadenz rückt die Flöte solistisch in den Vordergrund rückt. Es folgt ein arioses "Adagio ma non troppo" in ruhiger und expressiver Manier, eine melancholische Melodie in h-Moll mit langgezogenen Phrasen und zarten Verzierungen. Große Ausdruckskraft und Schönheit wird subtil und zurückhaltend begleitet. Im finalen "Rondeau. Tempo di Menuetto" tanzt ein eingängiges und fröhliches Thema in verschiedenen Variationen, schnelle Läufe und virtuose Passagen enden mit einer brillanten Coda, die das Werk in virtuosem und begeisterndem Schwung abschließt. Flötenquartett D-Dur KV285 (1777) 1 Allegro 2 Adagio 3 Rondeau. Allegretto


Astor Pantaleón Piazzolla (1921-1992), verachtet & bewundert für seinen Nuevo Tango

Crossover stieß lange auf geteiltes Echo, bei dem Argentinier Astor Piazzolla in ganz besonderem Maße. Die klassischen Konzertgänger rümpften die Nase, die Verfechter des originalen Tango reckten die Faust, Musikwissenschaftler wendeten sich angewidert ab. Welche Voraussetzungen aber muß eine Musik mitbringen, um den Maßstäben unserer Konzertkultur zu genügen? Welche Voraussetzungen muss ein Zuhörer mitbringen, um "exterritoriale" Musik nach eigenen Maßstäben hören zu dürfen? Der Durchbruch ist längst geschafft, die Diskussionen bleiben. Nachdem Piazzolla den Nuevo Tango schon in den 1950er Jahren als Stilmix von konzertklassischen und Tango-Elementen entwickelte, ist er mittlerweile nicht nur fester Bestandteil des Konzertprogramms sondern seither Blaupause vieler neuer Entwicklungen. Und so folgen viele vielleicht wegen ihm wieder den Linien der volksmusiknahen Komponisten wie Bartók und finden dort alternative Inspirationen für zeitgenössische Musik. Enrique Kicho Diaz, argentinischer Kontrabssist und Schlagzeuger, war Mitgleid in Piazzollas erstem Quintett, Aníbal Troilos Orquesta Típica, Conjunto 9 und Sexteto Mayor. Widmungsträger von "Kicho", Teil des 1986 komponierten Albums "Tango: Zero Hour", wurde er wegen seines rhythmisch prägnanten Stils, mit dem er sich bei der "Begleitung" von Gesang Gitarre, Bandoneon, Violine, Piano auszeichnete. und so ist "Kicho" angefüllt mit komplexen Anforderungen an Virtuosität, Improvisation und rhythmische Vielseitigkeit.


Gioacchino Antonio Rossini (1792-1868), charmanter Genussmensch, leutseliger Witzbold

Rossini schrieb neben seinen Opern auch eine Reihe von Kammermusikwerken, darunter Streichquartette, Sonaten und Serenaden. Diese sind weniger bekannt als seine Opern, zeigen jedoch gleichfalls seinen Sinn für dramatische Wirkung und eingängige Melodien. Die horizontale Schreibweise ermöglicht es, seine Werke in verschiedensten Besetzungen aufzuführen - Soli werden staffelgleich von Instrument zu Instrument weitergereicht, von den jeweils anderen begleitet und auch gerne mal ironisch kommentiert. Vergleichen kann man Rossinis kompositorisches Schaffen vielleicht mit einem persönlichen musikalischen Kochbuch, typische Lieblings-Zutaten werden je nach Rezept neu zusammengestellt und variieren so das Repertoire. Sowohl das Duo in D-Dur für Cello und Kontrabaß als auch das Streichquartett in C-Dur machen Spass und Laune, sie sprühen vor Einfallsreichtum und Virtuosität. Kein Hauch von komplexer motivischer und harmonischer Arbeit stört die Zirkusvorstellung, zu der das Publikum überhaupt kein Vorwissen mitbringen muß, weder in der Oper, noch in der Musikwissenschaft oder -geschichte. Die Musiker hingegen sind einige Zeit mit den recht anspruchsvollen Aufgaben beschäftigt. Beide Werke erklingen in der Originalbesetzung mit der speziellen Einfärbung durch den Kontrabaß. Duo für Violoncello und Kontrabaß in D-Dur (~1824) 1 Allegro 2 Andante molto 3 Allegro Sonate III für Quartett mit Kontrabaß in C-Dur (~1824) 1 Allegro 2 Andante 3 Moderato


Franz Peter Schubert (1797-1828), der diesmal nicht mit dem Tod tanzt

Die Baustellen Schuberts sind hinlänglich besprochen. Ein Märtyrer der Kunst, ein Titan der Musik, der größte Feind seiner selbst. Gerne wäre er ein Star der Oper geworden, beschenkt hat er uns mit zahllosen Sternchen und Kleinodien, zugleich mit schmerzhaften Tiefenbohrungen in die Seele. Immer länger wurden seine Werke, je mehr er versuchte, Unsagbares doch herauszuarbeiten - und dabei vielleicht gar nicht wußte, daß gerade seine ganz kleinen Herzstücke dem Publikum die Nackenhaare aufstellen. Ganz anders das Forellenquintett. Obschon das Schubert-Schubart'sche Vorbild des Variationensatzes keinen Anlaß zum Feiern beschreibt, haben wir es hier mit einem Werk von Lebensfreude zu tun, das zentrale Gedicht ist hier nur launige Anekdote inmitten unzähliger anderer schöner Einfälle, die einen geistreichen Abend in guter Gesellschaft zu einem memorablen Lebensmoment werden läßt. Die üblichen Dur-Moll- und falschen Terzverwandschafts-Spielereien sind hier von einer fast heimatabendlichen Atmosphäre umfangen, jegliche Eintrübung scheint sich in ein "des is oalls net so schlimm" aufzulösen. Österreichischer Humor, Wiener Festlichkeit, weinselige Melodien, ein paar trübe Gedanken werden vom Stehgeiger weggewischt, vom zünftigen Scherzo vollständig getilgt. Bei besagter Forelle dürfen alle Instrumente mitsingen und ihren arttypischen Beitrag liefern, im Finale trappeln uns die Pferde in verschiedenen Gangarten ins gepflegte Zuhaus. In der Regel an mehreren Stellen zucken die Hände zum Zwischenapplaus, wer könnte es einem verdenken?! Quintett A-Dur für Klavier und Streichinstrumentenfamilie D.667 1 Allegro vivace 2 Andante 3 Scherzo. Presto 4 Thema con variazioni. Andantino - Allegretto 5 Finale. Allegro giusto


Heitor Villa-Lobos (1864-1935), Vater der brasilianischen Musik

Heitor Villa-Lobos galt als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Cellisten, Komponisten & Dirigenten und schuf eine breite Palette von Orchesterwerken, Kammermusik, Chormusik und Solo-Repertoire. Seine Musik ist stark von brasilianischer Volksmusik und Natur inspiriert, mit für deren Tradition typischen rhythmischen und melodischen Elementen. Sein Ziel war die Innovation der europäischen Musikkultur zu einer emanzipierenten brasilianischen bzw. südamerikanischen. Assobio a Jato, "Die Dampfpfeife" für Flöte und Cello, steht exemplarisch für eine weitere Besonderheit seiner Musik: die Integration von technischen Umweltgeräuschen. Zu dieser Zeit war das Verhältnis zu neuer Technik eine andere, Mitte des 20. Jahrhunderts die Angst vor dampfgetriebene Maschinen, Zügen im Besonderen natürlich längst Geschichte und fast jede neue Erfindung wurde ohne skeptische Distanz als Bereicherung willkommen geheißen. Heute haben "künstliche" Einflüsse in der Kunst meist einen eher kritischen Unterton. Angeblich soll das Stück eine Zugfahrt durch Land und Leben Brasiliens einfangen. Man kann sich aber auch an manchen Stellen den Antrieb der noch neuen Düsenjets vorstellen, der den natürlichen Klangteppich aus Urwaldgeräuschen, indigener Musik und Alltag aus damalger Sicht "bereichert". Flöte und Cello decken mit ihren sehr unterschiedlichen klanglichen Möglichkeiten viele dieser Klangfarben ab und sind so eine geradezu prädestinierte Kombination für seine lautmalerischen Kompositionen mit ihrer Vielseitigkeit und Einzigartigkeit. Assobio a Jato (1950) 1 Allegro non troppo 2 Adagio 3 Vivo

Wir haben uns über den guten Zuspruch des Publikums für die Osterkonzerte gefreut.


Derzeit beginnen schon die Vorbereitungen für unser „Spielende Insel“ vom 30. August bis 3. September 2023. Bitte merken Sie sich diesen Termin schon jetzt vor. Kartenbuchungen sind ab sofort möglich.

Ihre

Prof. Dr. Antonia Joussen

für Konzertleben e.V.


An dieser Stelle wird bald eine kleine Rückschau entstehen, schauen Sie gerne vorbei. Bereits reifen die ersten Ideen für die Zukunft, bitte zögern Sie nicht, auch Ihre Wünsche und Anregungen zu äußern.


Wir danken Ihnen für Ihr zahlreiches Kommen und wünschen Ihnen eine gute Zeit bis zu einem Wiedersehen!


Herzlichst

Ihr Uwe Hirth-Schmidt

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